Das „Bioweingut Lieselehof“ liegt in der Gemeinde Kaltern (Provinz Bozen) im italienischen Weinbaugebiet
Südtirol (Region
Trentino-Südtirol). Der Name Lieselehof stammt von den Urgroßeltern Franz Morandell (*1835) und Elisabeth („das Liesele“) des heutigen Besitzers Werner Morandell. Dessen Vater Gottlieb-Amadeus befasste sich auch mit dem Aufpfropfen von Jungreben und der Produktion von Wurzelreben für
Rebschulen. Der Betrieb ist Vertragspartner des Staatlichen Weinbauinstitutes
Freiburg im Breisgau, für das verschiedene neugezüchtete
PIWI-Rebsorten erprobt werden. Es gibt aber auch traditionelle Sorten wie Vernatsch (
Schiava), Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Weißburgunder und Gewürztraminer im biologischen Anbau.
Werner Morandell ist auch Verfasser des Buches „Meine Reben“, in dem der Lieselehof und sein erwähnenswertes Rebenmuseum „Museo delle Viti“ mit rund 340 verschiedenen Rebsorten aus aller Welt präsentiert werden. Darunter sind neben vielen Sorten aus den gängigen Weinbauländern auch welche aus
Afghanistan,
Ägypten,
Albanien,
Aserbaidschan,
China,
Iran,
Kirgisistan,
Libanon,
Russland,
Südafrika,
Tadschikistan,
Tschechien,
Turkmenistan und
Usbekistan. Als besondere Spezialität werden aus jeweils hundert Rebsorten ein weißer und ein roter „Hundert-Sortenwein Vino del Museo“ gekeltert.
Die Weinberge liegen in den Gemeinden Kaltern und Tramin, ein Versuchsweinberg am Mendelpass. Abgesehen von den Museumssorten sind mit den Rotweinsorten Vernatsch, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenère, sowie mit den Weißweinsorten Weißburgunder, Gewürztraminer, Bronner, Souvignier Gris und Solaris bestockt. Die Bewirtschaftung erfolgt bereits seit Anfang der 1990er-Jahre nach Regeln des
Biologischen (Ökologischen) Weinbaus mit möglichst wenig Einsatz von chemischen
Pestiziden. Der Betrieb ist biozertifiziert (Land Südtirol, kontrolliert von BIKO Tirol), aber kein Mitglied eines Bioverbandes. Es werden fast ausschließlich
Bioweine produziert.
Besonderheiten der Produktpalette sind die Trockenbeerenauslese „Sweet Claire“ aus
Bronner mit ~350 Gramm Restsüße, der aus 1.300 Meter Seehöhe stammende „Vino del Passo“ aus
Solaris mit 500-Gramm-Stockertrag, der DOC-Rotwein
Kalterersee „Amadeus“ aus Vernatsch sowie die Rotwein-Cuvée „Maximilian“ aus Cabernet-Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenère, die 24 Monate in Barriques ausgebaut wird und dann noch ein Jahr vor der Vermarktung in der Flasche reift. Das Weingut ist Mitglied der beiden Winzervereinigungen
Freie Weinbauern Südtirol und PIWI Südtirol.