aktuell 165.225 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
Das Weingut liegt in der Gemeinde Deidesheim im deutschen Anbaugebiet Pfalz. Es ging aus einer Erbteilung des Weingutes Jordan hervor. Im Jahre 1849 erbte Jordans Schwiegersohn Franz Peter Buhl (1809-1862) einen großen Teil. Das Erbe führte sein Sohn Franz Armand Buhl (1837-1896) weiter, unter seiner Führung erlangte das Weingut internationalen Ruhm für seine Rieslinge. Bei Weltausstellungen (Paris) und Veranstaltungen wurden höchste Auszeichnungen errungen. Zu dieser Zeit zählten die Buhl-Weine zu den teuersten der Welt. Im Jahre 1869 wurde bei der Eröffnung des Suez-Kanals mit einem Buhl’schen Riesling angestoßen. Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) war ein großer Liebhaber von Buhl-Weinen und durch sein Zitat „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer“ machte er die Lage Forster Ungeheuer weltberühmt.
Den heutigen Namen erhielt das Weingut durch Reichsrat Franz Eberhard von Buhl, der Sohn Armands und Juliane Schellhorn-Wallbillich, der das Weingut in dritter Generation führte. Er integrierte im Jahre 1912 den Titel „Reichsrat“ in den Namen des Weingutes. Nach dem Tod Franz Eberhards führte seine Frau Frieda Pieper von Buhl den Betrieb weiter. Nach dem Tod der kinderlosen Witwe wurde das Weingut, dem testamentarischen Wunsch Franz Eberhards entsprechend, an den von ihr zuvor adoptierten politischen Freund, den Reichsfreiherrn Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, vererbt.
Sein Sohn Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg übernahm 1972 das Weingut. Von 1989 bis 2013 wurde es an japanische Investoren verpachtet, und 2005 an einen Neustadter Unternehmer verkauft, zu dessen Unternehmensgruppe es seitdem gehört. Seit Ende des Pachtvertrages im Jahre 2013 wird das Weingut durch die Inhaberfamilie geführt. Seit März 2023 sind Monika Schmid, zuständig als Geschäftsführerin für die kaufmännische und vertriebliche Leitung des Weingutes, und Simone Frigerio als technischer Direktor, sowie Geschäftsführer für den Keller verantwortlich. Zum Besitz der Inhaberfamilie zählen auch die beiden Betriebe Bassermann-Jordan und Weingut von Winning.
Die Weinberge umfassen insgesamt 56 Hektar Rebfläche. Davon befindet sich ein Großteil in den Einzellagen Herrgottsacker, Kieselberg, Leinhöhle, Mäushöhle und Paradiesgarten (Deidesheim), Freundstück, Jesuitengarten, Kirchenstück, Musenhang, Pechstein und Ungeheuer (Forst), sowie Reiterpfad (Ruppertsberg). Rund 80 % sind mit Riesling, der Rest mit Spätburgunder (Pinot Noir), Pinot Blanc, Muskateller, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Rieslaner und Scheurebe bestockt. Die Bewirtschaftung erfolgt seit 2004 nach zertifizierten Richtlinien des Biologischen (Ökologischen) Weinbaus.
Das außergewöhnliche Lagenportfolio mit den besten Lagen der Mittelhaardt sieht das Weingut als Verpflichtung, aus jedem Weinberg die besten Weine zu keltern. Nach der Betriebsphilosophie ist das nur im Einklang mit der Natur möglich. Der Betrieb versteht sich als Botschafter des naturnahen Weinbaus, kombiniert mit der Erfahrung von über 170 Jahren Weinbau mit zeitgemäßem Wissen um Ökologie und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, die Herkunft der Trauben bzw. das Terroir in den Weinen und Sekten erlebbar zu machen. Durch viel Zeit und Mühe während des gesamten Vegetationszyklus wird gesundes, aromaintensives und hochwertiges Traubenmaterial produziert. Wichtige Punkte sind dabei die kompromisslose Ertragsreduzierung und die selektive Handlese. Damit wird der Grundstein für langlebige und charaktervolle Weine gelegt.
Die Weine werden in den Linien Rebsortenweine, Von Buhl, Erste Lage, edelsüße Weine, sowie der Toplinie Grosse Gewächse Pfalz vermarktet. Seit Anfang der 2000er-Jahre fungiert der Betrieb auch als Sektmanufaktur. Die Sekte werden ausschließlich mit der traditionellen Flaschengärung produziert. Die Vergärung der Grundweine erfolgt in Edelstahltanks und in 500-Liter-Tonneau-Fässern. Die qualitative Spitze der Kollektion bilden die Prestige Sekte. Dafür werden nur die besten der selektiv handgelesenen Trauben verwendet. Diese Sekte reifen dann zumindest 40 Monate auf der Hefe.
Seit 2022 ist das Weingut nach den Richtlinien von „Ecostep Wein“, sowie den ISO-Normen 9000, 9001 (Qualitätsmgmt), 14001 (Klima- und Umweltschutz) und 45001 (Arbeitssicherheit), sowie gemäß FSSC 22000 (Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bei der Erzeugung von Lebensmitteln) zertifiziert. Das Weingut ist Gründungsmitglied des VDP.