aktuell 165.225 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
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van Volxem Schiefer Fuder 3 Riesling 2019 - Berliner Wein Trophy |
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Handverlesen Riesling 2020 2021 - Berliner Wein Trophy |
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Handverlesen Riesling Mosel Feinherb 2023 - Berliner Wein Trophy |
Das Weingut liegt in der Gemeinde Wiltingen im deutschen Anbaugebiet Mosel und gehört zu den ältesten Betrieben an der Saar. Es geht auf eine römische Villenanlage zurück, deren Fragmente noch heute auf dem Gelände sichtbar sind. Im Jahre 1743 wurde auf den Fundamenten ein Klosterweingut des Luxemburger Jesuitenkolleg erbaut. In Folge der Französischen Revolution wurde der Besitz säkularisiert und gelangte schließlich in das Eigentum des aus Brüssel immigrierten Brauers Gustav van Volxem. In der Folge wurde vier Generationen lang von der Familie Van Volxem betrieben. Im Jahre 1993 übernahm Peter Jordan den Betrieb und führte ihn unter Jordan & Jordan. Ende 1999 wurde das Gut von Roman Niewodniczanski (Spross der Bitburger-Dynastie) gekauft und unter altem Namen wiederbelebt. Vorher hatte er Wirtschaftsgeografie und Betriebswirtschaft studiert. Es wurden große Investitionen in Weinberge mit zusätzlichen Parzellen, Gebäude und Keller getätigt.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kellerei auf dem Wiltinger Schlossberg wurde eine neue Manufaktur unter dem Gesichtspunkt einer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit errichtet. Das turmähnliche Gebäude, der „Monolith“, ist unterirdisch durch den Holzfasskeller mit der Produktion verbunden und beinhaltet einen Hofbereich mit Sonnenterrasse für die Besucher. Die Panorama-Lounge und der Weinkeller können für Festlichkeiten mit bis zu 50 Personen genutzt werden. Von der Vinothek ist ein spektakulärer Panoramablick auf die Lagen im Altarm der Saar möglich. Seit 2022 sind Kellermeister Christoph Friedrich und Gutsverwalter Lukas Becker für den Betrieb verantwortlich.
Die Weinberge umfassen 80 Hektar Rebfläche in den Einzellagen Braunfels, Gottesfuß, Klosterberg, Kupp und Scharzhofberg (Wiltingen), Goldberg und Ritterpfad (Wawern), Altenberg (Kanzem), sowie Bockstein und Geisberg (Ockfen). Die Lagen sind schon in der Preußischen Lagenklassifikationskarte „Saar und Mosel“ von 1868 erwähnt bzw. enthalten. Eine Besonderheit sind 130 Jahre alte und wurzelechte Riesling-Reben im Gottesfuß. Sie sind hauptsächlich mit der Sorte Riesling, sowie der Rest mit Weißburgunder (Pinot Blanc) und Chardonnay bestockt. Weitere sechs Hektar werden im so genannten „Saar-Riesling-Projekt“ von Vertragswinzern bewirtschaftet, die nach strengen Qualitäts-Kriterien arbeiten müssen. Es wird konsequent umweltschonender Weinbau mit zum Beispiel Verzicht auf Insektizide und synthetische Düngung praktiziert.
Die extrem niedrigen Erträge betragen durchschnittlich nur 34 Hektoliter per Hektar. Die Weinlese beginnt frühestens Ende Oktober und erstreckt sich bis in den Dezember. Die Vergärung erfolgt spontan mit weinbergseigenen Hefen mit anschließender Hefesatzlagerung im tradiotionellem großen Holzfass (Fuder). Die Weine werden gemäß dem vierstufigen VDP-Klassifikationsmodell erzeugt. Sie werden überwiegend trocken ausgebaut. Die Gutsweine werden zum Großteil getrennt nach Lagen vinifiziert und durchgegoren als Qualitätswein oder fruchtsüß als Prädikatswein angeboten. Aus den besten Lagen werden zwei Rieslinge erzeugt, einer aus gesamter Fläche und eine Selektion aus hochwertigsten Parzellen. Es werden auch flaschenvergorene Sekte (auch in Magnum-Format), Traubensaft und ein Gin vermarktet. Jährlich werden rund 300.000 Flaschen Wein produziert. Das Weingut ist Mitglied beim VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter).
Bilder: Van Volxem/Wiltingen