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Regionen

Umfassende Beschreibung aller europäischen Anbaugebiete, ihrer Rebsorten, Traditionen und gesetzlichen Regeln mit Karten.

Anbaugebiete in Toskana 82 Anbaugebiete

Toskana - Beschreibung

Die Region mit der Hauptstadt Florenz liegt im Zentrum Italiens an der ligurischen Küste; auch die drittgrößte italienische Insel Elba zählt dazu. Sie grenzt im Norden an Ligurien und Emilia-Romagna, im Osten an Marken und Umbrien und im Süden an Latium. Neben dem Piemont ist die Toskana das wohl berühmteste italienische Weinbaugebiet und auch landschaftlich eines der schönsten Gebiete des Landes. Schon lange vor den Römern bauten hier die Etrusker Wein an, somit zählt es zu der ältesten Weinbaugebieten Europas. In der Antike bildete das Gebiet das nach dem Urvolk benannte Land Etruria. Auf römisch bedeutet dies Tuscia, woraus dann Toscana entstand. Ab dem dritten Jahrhundert vor Christi wurden die Etrusker von den Römern aufgesaugt. Die Römer verliehen kleine Ländereien an altgediente Legionäre für ihre Verdienste um das Vaterland.

Toskana - Gaiole in Chianti

Historie

Nach dem Verfall des römischen Imperiums gegen Ende des 5. Jahrhunderts wurde die Toskana von Goten, Byzantinern, Langobarden und Franken beherrscht. Unter Kaiser Karl dem Großen (742-814) wurde die Via Francigena (Frankenstraße) erbaut, die Nord- und Süditalien verband und in der Toskana durch Lucca, San Gimignano, Siena und Radicofani führte. Ab dem 11. Jahrhundert entstanden die lange verfeindeten Stadtstaaten Florenz und Siena, sowie weiter nördlich Genua und Venedig. Zu dieser Zeit begann durch den Bedarf der rasch wachsenden Städte die Blüte der toskanischen Weinkultur. Im Mittelalter wurde der „Wein von Florenz“ weithin bekannt und bis England und Russland an die Herrscherhöfe verkauft.

Familie Medici

Untrennbar verbunden mit der toskanischen Geschichte ist die Familie der Medici, die in höchstem Maße Kunst, Wissenschaft und Weinbau förderte. Ab Anfang des 16. Jahrhunderts wurde unter ihrer Herrschaft die Toskana geeint und 1569 von Papst Pius V. (1504-1572) zum Großherzogtum erhoben. Großherzog Cosimo III. (1642-1723) führte Anfang des 17. Jahrhunderts 150 Rebsorten ein, unter anderem Cabernet Sauvignon (Uva Francesca). Nach Aussterben der Medici trat Franz Stephan von Lothringen das Erbe an. Im Jahre 1860 wurde die Toskana durch Volksabstimmung mit dem Königreich Sardinien vereinigt, mit dem es dann 1861 im neuen Königreich Italien aufging. Unter Cosimo III. wurden im Jahre 1716 auch die Grenzen für die Bereiche Carmignano, Chianti, Pomino und Val d’Arno di Sopra festgelegt, diese zählen somit zu den ersten amtlichen Herkunfts-Bezeichnungen Europas. Im 19. Jahrhundert definierte Baron Bettino Ricasoli (1809-1880) die strengen Regeln für die Herstellung des Chiantis. Damit begann der rasante Aufstieg der Region zu einer Weinmacht nicht nur in Italien.

Klima und Boden

Die rund 23.000 km² große Region ist im Norden und Osten von den Apenninen mit dem 2.216 m hohen Monte Terminillo begrenzt. Die Weinberge erstrecken sich von den Bergen bis zur Tyrrhenischen Küste, sie umfassen rund 60.500 Hektar Rebfläche. Zu zwei Dritteln liegen sie an sonnigen Berghängen zwischen 100 und 500 Meter Seehöhe. Die Weinlandschaft wechselt sich mit Olivenhainen und umfangreichen Wäldern ab. Insgesamt 14 Weinstraßen führen durch die Region.

Die Sommer sind überwiegend trocken und heiß, die Winter mild und zum Teil regenreich. An der Küste herrscht mediterranes, im Landesinneren mit den hügeligen Landschaften und Gebirgen, speziell in den Bereichen Chianti und Montepulciano, kontinentales Klima vor. Die charakteristischen Böden in fast allen Anbaugebieten bestehen aus lehmig-kalkhaltigen Komponenten, Galestro und Alberese. In der Maremma gibt es zusätzlich auch sandige Abschnitte. 

Rebsorten

Es gibt eine große Vielfalt an autochtonen Rebsorten. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Albarola, Ansonica (Inzolia), Canaiolo Bianco (Drupeggio), Chardonnay, Greco, Grechetto di Orvieto (Grechetto, Grechetto Bianco, Pulcinculo), Incrocio Bruni 54, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia Bianca Lunga, Malvazija Istarska (Malvasia Bianca, Malvasia del Chianti, Malvasia Istriana), Moscato oder Moscato Bianco (Muscat Blanc), Müller-Thurgau, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Procanico (Spielart Trebbiano Toscano), Riesling, Riesling Italico (Welschriesling), Roussanne, Sauvignon (Sauvignon Blanc), Sémillon, Traminer, Trebbiano Toscano, Verdello, Vermentino, Vernaccia di San Gimignano und Viognier.

Die wichtigsten Rotweinsorten sind Alicante (Alicante Henri Bouschet), Barsaglina, Brunello (Sangiovese-Klon), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Canaiolo Nero, Ciliegiolo, Colorino (Abrusco), Malvasia Nera (Malvasia Nera di Brindisi), Merlot, Pinot Nero (Pinot Noir), Prugnolo Gentile (Sangiovese-Klon), Pugnitello, Sangiovese (Morellino), Syrah und Vermentino Nero.

DOC/DOCG/IGT-Bereiche

Heute gilt die Toskana als das Zentrum des italienischen Qualitätsweins. Der Anteil der DOC- und DOCG-Weine beträgt rund 45 Prozent. Hier ist auch das Phänomen der als Super-Toskaner bezeichneten Weine entstanden, die oft die engen DOC-Grenzen in Frage stellen und manche davon sogar DOCG-Weine übertreffen. Dies waren zum Beispiel Galestro, Ornellaia und Sassicaia. Die Toskana ist auch die Heimat des berühmten Heiligen Weines Vin Santo. Ab den 1990er-Jahren entwickelte sich die Maremma, eine Landschaft im südwestlichen Teil der Region, zu einem neuen rasch wachsenden Hoffnungs-Gebiet. Viele bekannte italienische Weingüter investieren hier in neue Rebflächen wie zum Beispiel Antinori, Castello Banfi, Castello di Querceto, Frescobaldi und Ricasoli. Die IGT- (Landweine), DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Toskana sind:

Chianti-Gaiole: Chianti-Chaolo von Adbar - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Karte: CC BY-SA 3.0, Link

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aktuell 165.225 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
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